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Hildegard v. Bingen: GALGANT

hildegardvonbingenDie wohl bekannteste Kräuterfrau ist wohl Hildegard von Bingen (1098-1179). Sie ist in ihrer Zeit 77 Jahre alt geworden und das ist genau so erstaunlich, wie wenn wir heute einem 120-Jährigen begegnen würden. Sie starb am 17. September 1179 in ihrem eigenen Kloster Rupertsberg in Bingen am Rhein, als eine der bekanntesten Universalgelerten, Dichterin und Benediktinerin.

 

Sie befasste sich auch mit Biologie und Medizin und verfasste darüber Abhandlungen über Pflanzen und Krankheiten. Wie man in Wikipedia auch nachlesen kann entstand nach 1150 ein Buch mit dem Namen „Causae et Curae (Ursachen und Heilungen)“, ein Buch über Entstehnungen und Behandlungen von Krankheiten.

 

Interessant ist die Tatsache, daß sie damals schon Behandlungen zusammen gestellt hat für Krankheiten „die in ferner Zukunft kommen werden“ – die heutigen Zivilisationskrankheiten. Wir können also aufatmen, gegen diese ist auch ein Kraut gewachsen 😉

 

Ich werde in loser Reihenfolge ein paar interessante Kräuter vorstellen, die Hildegard damals genutzt hat und deren Wirkung heute immer spannender wird. Beginnen möchte ich mit der Wurzel Galgant – auch genannt „Gewürz des Lebens und der Liebe“.

 

Über den Namen herrscht ein klein wenig Verwirrung. Man vermutet, daß der Name aus dem arabischen kommt: „Khulendjan“ oder „Khalangian“, das wiederum scheinbar aus dem chinesischen „Liang-kiang“ (milder Ingwer) ist und manchmal als „Galanga“ genutzt worden ist. Die Chinesen wieder. Sie nutzten es schon im Altertum medizinisch und kulinarisch. Nach Europa ist Galgant über die Araber gekommen, diese haben es zum „dopen“ von Pferden genutzt. Hildegard von Bingen bezeichnete es als „Gewürz des Lebens“, als hilfreich bei Herzleiden, und Magen-Darm-Beschwerden.

 

Wie es in jedem Bereich im Moment zu sehen ist, kommen die alten Weissheiten wieder zurück. Auch deswegen, weil man feststellt, daß bestimmte neue Sachen einfach nicht mehr helfen. Hildegard nutzte die Galgant Wurzel u.a. für: Seekrankheit, Reisekrankheit, Magenbeschwerden, Kopf- und Rückenschmerzen, Durchfall und Schluckauf. Die Wurzel wirkt verdauungsfördernd und krampflösend (wird deshalb oft in Magenbittern verwendet), beseitigt Blähungen und kann bei Gastritis oder Gallenkolik Linderung bringen. Ausserdem ist es antibakteriell und analgetisch mit dieser Wirkung ist Galgant auch nützlich bei Hautausschlag, Gelenkschmerzen und Hexenschuß, hilft aber auch gegen Fieber und Schnupfen.

 

galgant2UND ACHTUNG!!! Galgant hat eine euphorisierende und aphrodisierende Wirkung, ist stimmungsaufhellend, anregend, motivierend und wirkt so gegen Niedergeschlagenheit, Schlappheit, Frühjahrsmüdigkeit und verwandte Beschwerden, auch gegen Appetitlosigkeit. Auch die sexuelle Leidenschaft soll dadurch beflügelt werden, und es heißt, daß ein im Mund behaltenes Stück Galgantwurzel eine besonders starke Erektion ermögliche.

 

Ich nutze Galgant selber bei fast allen Speisen, natürlich in Verbindung mit anderen Kräutern von Hildegard. Am besten schmeckt es schon zum Frühstück: ein schönes Stück Brot vom BIO-Bäcker, Frischkäse drauf Pfeffer, Salz, Kurkuma und Galgant. Darauf ein paar Scheiben Gurke oder Tomate und auf diese frischen Kresse-Sprossen.

So kann der Tag beginnen!!

 

 

 

 

 

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